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Mittwoch, 5. Juli 2017

ZEIT zum Einkochen!

Es ist Juli geworden! Meine Kinder haben endlich Ferien! Hochsaison im Garten! ZEIT für besondere Projekte!
 

Die Erdbeeren haben wir schon vernascht, aber Ribisel und Himbeeren laden noch ein, im Vorbeigehen eine Kostprobe in den Mund zu stecken. Unsere Ribiselstaude trägt sehr üppig heuer und die Himbeeren überzeugen mit intensivem Geschmack. Für 2x Kuchen hat es schon gereicht, aber für Marmelade oder gar Saft reicht es nicht.
Heute war es nicht zu heiß, genau richtig um  mal richtig "einzukochen". Nicht mal 1km entfernt liegt ein Himbeerfeld, also fast wie aus dem eigenen Garten. Für meine Kids ist es ein kleines Abenteuer, ihre Schüsseln zu füllen. 4 kg Himbeeren haben wir gepflückt und ein weiteres dazugekauft. Ich habe auch noch 2 kg Ribisel gekauft und dann sind wir noch einmal über die Straße, wo am Erdbeerfeld die letzten Erdbeeren verkauft wurden, gerade richtig zum Marmelade machen. 
Mit Erdbeermarmelade stehe ich etwas auf Kriegsfuß: Geschmacklich bekomme ich sie einwandfrei hin, nur nach kurzer Zeit im Vorratsschrank wird sie braun und unansehnlich. Keiner mag sie dann noch essen. Nach vielem Hin- und Herprobieren habe ich letztes Jahr keine Marmelade eingekocht. Nachdem ich dieses Jahr zunächst zugewartet habe, versuche ich es nun wieder, weil sie mir einerseits gefehlt hat, andererseits möchte ich folgendes ausprobieren: Die fertige Marmelade, ausgekühlt, in den Gläsern, in den Gefrierschrank und nach Bedarf auftauen. Warum nicht! So soll sie die rote Farbe behalten.


Zudem habe ich mir von meiner Mama einen Einkochtopf geliehen. Damit habe ich heute meinen ersten Ribisel-Himbeer-Sirup gemacht. Und dieser hat meine Erwartungen völlig übertroffen!! Der Aufwand gering und das Ergebnis wie ich es aus KindheitsZEITen in Erinnerung habe. 
Insgesamt hatte ich 7kg Ribisel und Himbeeren. Diese haben wir in den Siebeinsatz des Kochtopfes gegeben. Darunter befindet sich der Behälter, der den Saft auffängt. Ganz unten wird Wasser eingefüllt, das mit Knopfdruck zum Kochen gebracht wird. Der Dampf der dadurch entsteht, sorgt dafür, dass der Saft aus den Beeren tritt. Binnen einer Stunde werden aus 7 kg Beeren ca. 5L Saft.
vollbefüllter Einkochtopf
nach einer halben Stunde


die Reste ...
... und der Saft
Danach habe ich für 2L Saft noch 1kg Zucker eingerührt und in saubere Flaschen abgefüllt. 6 1/2 L Sirup sind unser Endergebnis. 

Auch die Erdbeermarmelade ist gut gelungen:
Meine fleißigen Helferlein
2,5 kg geputzte Erdbeeren


 




Es hat herrlich gerochen, nicht nur in der Küche, sondern im ganzen Haus. Und ich bin begeistert, wie lecker der Sirup schmeckt! Genau wie früher. Von meinem Sohn bekam ich dafür ein "Daumen hoch".

Dieser Einkochtopf hat mich überzeugt. Und er kann noch viel mehr! Neben seiner Entsafterfunktion hat man auch die Möglichkeit Gemüse einzulegen und haltbar zu machen. Dazu kann man bis zu 12 Gläser hineinstellen. Mal sehen, was der Sommer noch bringt und für den Winter verzaubert.
Wer hat Erfahrungen mit einem Einkochtopf und Rezepte für mich? Gerne möchte ich mich mal an Saures Gemüse wagen!

Natürlich wäre es schön, all die Beeren selbst im Garten zu haben. Und es wäre toll, noch mehr Saftvorrat anzulegen.  Dafür reicht der Platz aber bei weitem nicht! Auch wenn diese Beerensträucher das ganze Jahr über fast keine Aufmerksamkeit brauchen, muss man fürs Pflücken doch reichlich ZEIT einplanen. Einkochen wäre dann kein Abenteuer, sondern ein mehrtägiges Projekt. Tja, so ein Selbstversorgergarten wäre mit Sicherheit ein Fulltime-Job. ZEIT, die ich nicht oder vielleicht noch nicht habe.

Jetzt, wo ich das Wort ZEIT schon so oft geschrieben habe, fängt es an blöd zu klingen, aber einen Gedanken möchte ich noch los werden:
Nehm ich mir jetzt die ZEIT, die Früchte meines Gartens haltbar zu machen, sind es auch nicht viele, dann schmecke ich ihn nicht nur jetzt, sondern auch noch in ein paar Monaten und ein paar Mal weniger greife ich im Supermarkt nach Produkten, von denen ich wesentlich weniger begeistert bin.

Schöne JuliZEIT!


            






















Freitag, 2. Juni 2017

Von meinem Garten in meine Küche











Der viele Regen in den letzten Wochen lässt den Garten in einem satten, frischen Grün zurück. Nicht umsonst heißt es, dass der Mairegen besondere Kraft hat. Schon meine Oma hat jedes Jahr gescherzt: "Wenn ihr noch wachsen wollt, stellt euch in den Mairegen!" Tja, und ratet mal, wer´s versucht hat!
Außerdem stammt folgendes von ihr: "Barfuß dürft ihr nur in den Monaten gehen, in deren Name kein "r" vorkommt!" Wie genial: Im Mai, Juni, Juli und August ist Barfußzeit.

Mittlerweile hat mein Liebstöckel oder Maggikraut eine beachtliche Höhe erreicht. Zeit für die erste Ernte: 


Ich habe großzügig Zweige abgeschnitten, sie gebündelt und zum Trocknen auf den halbwegs dunklen Dachboden gehängt. In ca. 2 Wochen sollten alle Blätter abgetrocknet sein und dann werde ich mir überlegen, wie ich sie langfristig lagern werde. 

Zeitgleich beginnt der Holunder zu blühen!

 

Die kleinen, weißen Sternchen duften wundervoll und es ist der gelbe Blütenstaub, der dem Holundersaft seine leicht goldene Farbe gibt. Erst letztes Jahr habe ich zum ersten Mal selbst Holundersaft gemacht- mit einem tollen Ergebnis. Anfang Mai haben wir die letzte Flasche getrunken und ich habe festgestellt, der Saft braucht eine gewisse Zeit an Lagerung, bis er sein volles Aroma entfaltet hat.














Ich verwende ein Rezept von meiner Mama:

5L Wasser in ein großes Gefäß/Kübel gießen,
10 Blüten hineinlegen (zuvor vorsichtig abspülen)
10 dag Zitronensäure hinzufügen
2 unbehandelte Zitronen in Scheiben schneiden und dazu geben
2 Pkg. Einsiedehilfe hineinstreuen.
24 h ruhen lassen und dann abseihen.

Anschließend 3 kg Zucker einrühren. Erst wenn sich dieser vollständig aufgelöst hat, den Sirup in Flaschen füllen und dunkel lagern. Nach einigen Wochen verdünnt mit Wasser genießen.
Ich bin mit Holundersaft und Ribiselsaft aufgewachsen, irgendwann- im Teenageralter- haben wir uns  "abgetrunken" gehabt, aber jetzt genieße ich wieder jede Flasche.


Gleichzeitig habe ich heuer den ersten Versuch gestartet, Melissensaft zu machen. Zuerst habe ich viele Zweige meiner Zitronenmelisse abgeschnitten:










Folgendes Rezept habe ich ausprobiert:
3 L Wasser
ca. 30 Stängel Zitronenmelisse
7 dag Zitronensäure
3 Zitronen
Wieder 24 h ziehen lassen und am nächsten Tag 3 kg Zucker einrühren. Den Sirup in Flaschen füllen und ebenso dunkel lagern.




Jetzt muss ich nur noch ein Weilchen warten und hoffe auf die tolle Farbe vom letzten Jahr, natürlich auch auf den herrlichen Geschmack.













Auch sonst ist mein Garten auf "Produktionskurs": Die Ribiselstaude bildet kräftige Kügelchen und streckt sie Richtung Sonne. Und die Erdbeeren sind fast am Ziel. Ich habe Ende Mai Geburtstag und als ich noch Kind war, gab es jedes Jahr die erste Erdbeere aus dem Garten an meinem Geburtstag für mich. Heuer hat sie meine Tochter ein paar Tage später bekommen. 










Und auch der Salat schmeckt lecker, uns und den Schildkröten.










Mit diesen Bildern verbinde ich ganz eigene Emotionen und Gedanken und Geschmäcker. Auch wenn es früher schon mal nervig war, für meine Mama den Salat aus dem Garten zu holen und dann auch noch zu waschen!! Immerhin von der Küche bis ganz in den Garten und dann auch noch Natur pur im Salat: Läuse, Ameisen und Schnecken!! Blatt für Blatt fein säuberlich waschen ... Tag für Tag ... natürlich habe ich gemurrt! 
Viel lieber habe ich da den täglichen Paradeisersalat zusammen geschnitten, meist zusammen mit meiner Schwester. Jetzt wäre ich froh, wenn täglich so ein gesunder und leckerer Salat auf meinen Tisch käme. Über 30 Tomatenpflanzen stehen jährlich im Garten meiner Eltern und es gibt die ganze Saison lang grünen Salat. Ebenso war es üblich jeden Abend einen Bund Schnittlauch aus dem Garten zu holen. Butterbrot mit Schnittlauch war echt was Feines, aber meine absolute Lieblingsjause: Butterbrot mit Tomatenscheiben und Salz, v.a. wenn man die Sonne im Paradeiser noch richtig schmecken kann!! 
Die Ribiselernte war auch so eine Sache. Geduldig und vorsichtig Rispe für Rispe von der Staude pflücken, aber wie herrlich war dieser Duft in der Küche, wenn der warme Ribiselsaft langsam in den Topf tropfte. 
Im Garten gab es immer was zu naschen, z.B. Josterbeere oder Stachelbeere, Früchte die meine Kinder gar nicht kennen. 
Und es war schön im Garten, nie fad. Zu dritt haben wir Tag für Tag gespielt, geschaukelt, gestritten und unsere Abenteuer erlebt. Wir wurden geschimpft, wenn wir in die Beete getreten sind, wenn wir die zu grünen Äpfel gepflückt haben oder wenn wir die Sandkiste geflutet haben. Alles, was meinen Kindern auch schon mal einfällt und ich schimpfe auch. 
Für mich ist mein Garten ein Hobby, ein Ausgleich, eine Art Selbstverwirklichung. In meiner Kindheit war er etwas ganz anderes, etwas was mein Garten nie sein wird. 

Aber Freude macht er ohne Ende!


Mittwoch, 3. Mai 2017

Voll ausgebremst!

Als (Hobby-)Gärtner warte ich von November bis mindestens März bis es die Temperaturen endlich zulassen um mit der Gartenarbeit zu starten. Wirklich, es gibt nichts Schöneres als die ersten warmen Tage draußen zu wurschteln und damit anzufangen, die im Kopf entstandenen Pläne im Garten umzusetzen. So weit war ich heuer schon! 
Und dann! Mitte April kam der Winter mit seiner Kälte zurück. Das tut weh! 
Es ist ja jeden April mal, dass die eine oder andere Schneeflocke vom Himmel fällt, aber so!!! Es tut nicht nur weh, dass ich nicht weiter werkeln kann, es kommt auch noch die Angst dazu, dass der Frost alle Frühlingsboten zu nichte macht. Rückblickend gesehen sind meine Pflanzen, Blümchen und Blüten robuster als ich gedacht habe.
 

Zugegeben, die Schneedecke war andererorts höher, aber es war bitterkalt!!
Unser Flieder hat alles gut überstanden,blüht einfach weiter und duftet herrlich wie immer. Selbst der Salat hat kein braunes Blatt abbekommen.
 





Am meisten hatte ich um die Blüten meiner Waldrebe Angst. Seit drei Jahren bildet sie mehr und mehr Blüten aus, rankt sich hoch bis aufs Dach! Wenn die alle erfroren wären!!! Zum Wochenende hin haben sich die ersten Blüten geöffnet. Letztes Jahr stand sie am 6. Mai in voller Blüte, das kommt auch heuer hin! Faszinierend!
 

 

Zum Valentinstag habe ich 2 weitere Clematispflanzen bekommen. Ich habe sie ineinandergepflanzt (siehe 15.2.17), jetzt ist die erste Blüte da!













Ich habe auch angenommen, dass der Frost meinen Ribiseln und deren Blüten geschadet hat. Heute habe ich dieses Foto aufgenommen:












Auf den Rispen sind schon deutlich grüne kleine Kügelchen zu sehen- ich wünsche euch viel Sonne!
Ich muss zugeben, mein Garten hat mich mal wieder überrascht! Robust, ausdauernd, momentan immergrün und Blüte um Blüte öffnet sich. Alles nimmt wie immer seinen Lauf. Die Kälte hat die Blütezeit meiner Tulpen verlängert. Bis in den Mai hinein blühen sie 2017.


Erstmals Tulpenzwillinge 














Und erstmals habe ich eine ganz neue Blüte entdeckt. Heuer blüht auch mein Rosmarin. Seine "Nadeln" sind etwas gezeichnet vom Winter, aber er blüht in einem wunderschönen Lila und duftet toll! Er muss sich heuer ein wenig vom Maggikraut verdrängen lassen, dieses wächst so schnell und übbig, dass sein zugedachter Platz schon ausgefüllt ist. Es überdeckt auf der anderen Seite junge Zwiebel- und Knoblauchpflanzen. Ich habe noch nicht entschieden, ob ich einen Großteil trocknen oder einfrieren möchte. Ich habe gelesen, dass beim Trocknen viel Aroma verloren geht. Vielleicht sollte ich beides probieren, dann weiß ich für nächstes Jahr was Sinn macht. Genug ist ja da. Mir fehlen auch noch immer Einsatzmöglichkeiten für dieses intensiv schmeckende Kraut. Bei mir kommt es lediglich in die Suppe. Grad erst habe ich gelesen, dass es auch im Gurkensalat schmecken soll! ??


Auf Wunsch meiner Kinder haben wir heuer Zuckermais angepflanzt. Sie lieben ihn- gekocht, leicht gesalzen und angebraten. Mal sehen, ob ich die kleinen Pflänzchen vor den Schnecken retten kann, noch schlummern sie unter der Erde.









Ich nehme an, dass die Kälte alle Samen, die ich in die Erde gelegt habe, etwas ausgebremst hat. Entweder sie sind noch gar nicht zu sehen oder verharren ganz klein im Stillstand. Geduld, Geduld, sag ich mir immer, fühle jedoch ganz klar und deutlich, dass mir der Sommer jetzt schon zu kurz wird. Andererorts blühen schon die Rosen, die Tomaten hängen grün an den Pflanzen und die Kräuter haben schon so viel Sonne getankt und leuchten nur so vor ätherischen Inhaltsstoffen (das weiß ich von den Berichten anderer Gartenfanatiker aus allerlei Ländern über google+). Bei uns geht der Trend dahin, dass das kühle Wetter bis in den Mai andauert und kaum sind dann ein paar Wochen Wachstumszeit ins Land gezogen, zahlt sich ein Nachpflanzen gar nicht mehr aus, weil zu wenig warme Reifungszeit übrigbleibt. Selbst wenn man die vorgegebene Auspflanzzeit nur kurze Zeit überschreitet, mindert das die Ernte sofort. Ach, das stresst mich gleich wieder, wenn ich da an meine Erbsen denke, die noch im Papiertütchen stecken! Und im Oktober heißt es schon wieder: Zusammenpacken!
Nein, Nein! Geduld, Geduld!
Ich ziehe halt weiterhin meine warme Jacke an, wenn ich meinen täglichen Gartenrundgang mache!
Wo mein Lavendel blüht,
sind meine Rosen nicht weit!
Ein Zierbaum
Knospe der Pfingsrose

Auf der Fensterbank: Meine vorgezogenen Stockrosen und auch der Fingerhut haben sich gut entwickelt. Ich werde mit dem Abhärten noch ein wenig warten, so lange mir noch kalt draußen ist, stelle ich sie nicht vor die Tür.




Ach ja, das ist jetzt auch fix für mich- mein Schilf ist erfroren. Es treibt nicht mehr aus. Zeit für was Neues! Mein Mann sagt immer:" DU hast mehr Pflanzen im Garten als Kleider im Schrank!" Wo er recht hat, hat er recht. 
Nächste Woche möchte ich dann alle Jungpflanzen besorgen, die nach den Eisheiligen in den Garten kommen. Darauf freue ich mich jedes Jahr und jedes Jahr ist einfach zu wenig Platz! Schön!