Sonntag, 14. Mai 2017

Der Feind in meinem Garten










Die Tulpen sind verblüht, jetzt geht der Zierlauch (erst in Lila, dann in Weiß) auf. Die Stockrose und der Fingerhut haben ganz üppig Blätter geschoben, die Rosenstöcke tragen erste kleine Knospen, der Lavendel trägt frische Triebe.

Der Zierlauch war der Hingucker in meinem Hochzeitsblumenschmuck. Ich habe ihn damals gewählt, weil ich mir für unser Fest die Farben Lila und Apfelgrün ausgesucht habe. Wir haben vor 5 Jahren Anfang Mai geheiratet, seither habe ich den Zierlauch auch in meinem Garten und zu unserem Hochzeitstag beginnt er aufzublühen. Wie ein kleiner "Feuerwerksball der Liebe" steht er da und sprüht Funken.

Und im Gemüsegarten greift der Feind an:
Nach der Melodie von "Bruder Jakob":
Kleine Schnecke, kleine Schnecke,
krabbelt rauf, krabbelt rauf,
vorne wieder runter, vorne wieder runter,
frisst sich voll den Bauch, frisst sich voll den Bauch.

DA sind die Nacktschnecken schon lange, jetzt auch AKTIV!
Ich habe letzten Samstag die ersten Pflänzchen ausgesetzt: Zunächst einmal Tomatenpflanzen. Ich nehme immer Cherrytomaten in rot und gelb. Tomatenpflanzen bleiben ja zum Glück von den Schnecken verschont, erst wenn sie reife Früchte tragen, erklimmen die Schnecken die hohen Pflanzen und machen sich über die Tomaten her. Auch Paprika- und Chillipflanzen habe ich ins Beet gepflanzt, da brauche ich mir vorerst auch keine Sorgen machen.
Aber: Weiters habe ich Kohlrabi, Karfiol und Knollenselleriepflänzchen gekauft. Dazu Basilikum und Piccolino-Basilikum, Salbei und Pina Colada Salbei. Anders formuliert: Reines Schneckenfutter! Und das haben diese Tierlein auch gleich gerochen. Schon am nächsten Morgen waren die ersten Schleimspuren zu sehen und viele Blätter waren angeknabbert.
Ob das noch ein Kohlrabi wird?

Mir ist ja nichts zu blöd- ich sammle die Schnecken ab. Schon in den letzten Jahren habe ich sie küberlweise aus meinen Garten getragen: Handschuh an und jedes Blatt hochheben und an den beliebtesten Orten im Beet suchen. Dazu muss ich aber früh aufstehen, denn kaum wird es hell verkriechen sie sich mit vollem Bauch in ihren Erdtunneln und in ihren feuchten Verstecken. 
Heuer bin ich ihnen einen Schritt voraus- vielen zumindest. Ich habe Holzbretter und Steinplatten zielgerecht aufgelegt. Wenn der Tag anbricht, können sich die Schnecken darunter zurückziehen. Dann komme ich, drehe das Brett um und sammle sie ab.

Meine Schnecken-"Fallen":



Besonders kleine Pflänzchen versuche ich heuer so zu schützen: Ich nehme kleine Plastikflaschen, schneide den Boden ab, mache Luftlöcher hinein und stelle sie so über die Pflänzchen. So kommt der Feind maximal von unten.

Für so manchen Tierfreund mögen diese Maßnahmen schon übertrieben sein und das Absammeln ein großes Vergehen, jedoch kann ich nicht zusehen, wie Blatt für Blatt und Pflanze um Pflanze in meinen Beeten weg gefressen werden. Es fehlen einfach die natürlichen Feinde der Schnecken hier bei mir im Garten.

Vorhin schrieb ich vom Piccolino-Basilikum. Hier auf der linken Seite der "normale" Basilikum und daneben die zierliche Blättchen des Piccolinos. Ich finde sie schmecken eine Spur intensiver und feiner zu Tomaten und Mozzarella.

 
Erste Ernte:


Die ersten (Jung)Zwiebel habe ich aus dem Beet geholt. Letzten Spätsommer hat sich mein Zwiebel selbst ausgesät und hat jetzt schon beachtliche Knollen.

Mein Maggikraut ist riesig geworden, kommende Woche möchte ich einen Großteil abschneiden und trocknen. Wenn es dann wieder nachgewachsen ist, werde ich die zweite Ernte einfrieren. Dann schaue ich mal, welche Methode geschmackintensiver ist.

Heute ist Muttertag: Allen Mamis schöne, blumige Grüße! 
Auch meine Lieben haben mir heute ein paar Pflänzchen geschenkt. Riesenfreude! Dazu ein andermal mehr. 
 




1 Kommentar:

  1. Oh ja, die Schnecken haben wieder Saison. Bei uns sind sie auch schon wieder aktiv und vergehen sich an den Pflanzen. Wir sammeln auch was geht ab.

    LG kathrin

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